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Mittelmeerkrankheiten


Hunde können in jedem Land der Welt krank werden. Auch der Hund aus der besten Zucht ist dagegen nicht immun.

Allerdings gibt es bei Auslandshunden Krankheiten, die öfter auftreten und in Deutschland (noch) nicht so weit verbreitet sind. Viele dieser Erkrankungen werden umgangssprachlich als „Mittelmeerkrankheiten“ bezeichnet, da viele von ihnen vor allem in Länden des Mittelmeerraumes verbreitet sind. Unsere Shelter liegen nicht am Mittelmeer, vereinzelnd treten aber trotzdem auch bei uns Fälle auf.


Auf alle diese Krankheiten können wir Ihren Wunschhund vor Ausreise testen. Sprechen Sie uns dazu einfach an ‼️



Leishmaniose:

Wohl die bekannteste „Auslandshundekrankeit“. Übertragen werden die Parasiten (Einzeller) durch die Sandmücke, die häufig in Spanien, Italien oder Frankreich anzutreffen ist. Vereinzelt tauchen die Mücken aber auch schon in der Schweiz und Deutschland auf. Oft wird die Leishmaniose erst sehr spät an den Symptomen erkannt, denn die Erkrankung hat eine Inkubationszeit von bis zu 18 Monaten.

Ob eine Leishmaniose vorliegt, wird durch einen Antikörpernachweis im Blut herausgefunden. Typische Symptome sind Ekzeme an den Ohrspitzen, um die Augen oder am Nasenrücken. Auch ein extremes Krallenwachstum ist ein Anzeichen. Die Leber und Milz sind betroffen und der Hund magert später immer weiter ab. Durchfall, Erbrechen und Schwäche sind im späteren Verlauf oft symptomatisch.

Wird die Leishmaniose früh erkannt und behandelt, kann ein Hund damit oft gut leben, heilbar ist die Krankheit aber meist nicht. Wenn die Leishmaniose im fortgeschrittenen Stadium ist, sind die Behandlungschancen eher schlecht.


Babesiose:

Auch die Babesiose wird durch Parasiten (Einzeller) verursacht. Der Übertragungsweg erfolgt über Zecken, genauer gesagt über die Auwaldzecke und die braune Hundezecke. Beide Zeckenarten sind auch in Deutschland vermehrt anzutreffen. Sehr häufig tritt die Erkrankung in folgenden Ländern auf: Griechenland, Spanien, Italien, Frankreich, Portugal, Ungarn, Bulgarien, Polen und Rumänien. Man kann hier also nicht sagen, dass die Krankheit nur im Mittelmeerraum vorkommt, trotzdem wird sie zu den „Mittelmeerkrankheiten“ gezählt.

Die Babesiose führt zu einer Blutarmut (Anämie), da die roten Blutkörperchen befallen und zerstört werden. Die Symptome sind recht undifferenziert und reichen von Mattigkeit, Appetitlosigkeit und hohem Fieber bis hin zu Abmagerung, Teilnahmslosigkeit und Durchfällen. Auch Gelbsucht und Schleimhautblutungen können auftreten. Da die Symptome nicht klar erkennbar sind, wird die Babesiose oft nur durch eine Blutuntersuchung erkannt.


Ehrlichiose / Anaplasmose:

Beides sind bakterielle Erkrankungen, die durch den Biss der braunen Hundezecke übertragen werden. Hierbei werden die weißen Blutkörperchen befallen. Die Erreger lassen sich meist nur in der Akutphase direkt nachweisen, ansonsten findet man aber Antikörper im Blut.In der akuten Phase - die meist 2-4 Wochen anhält - kann es zu Fieber, eitrigem Nasen- und Augenausfluss und einem schlechten Allgemeinbefinden des Hundes kommen. Wird die Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt und damit chronisch, werden die Lymphknoten und die Milz angegriffen. Nasenbluten, Einblutungen in die Schleimhäute treten auf. Bei schweren Verläufen können Einblutungen in die Augenkammer, die bis zur Erblindung führen können, auftreten. Auch Hirnhautentzündungen können eine Folge dieser bakteriellen Erkrankungen sein.

Ehrlichiose und Anaplasmose ist hauptsächlich in tropischen und subtropischen Gebieten vorkommend. Da die braune Hundezecke aber auch in unseren Breitengraden schon auftaucht, sind auch in Deutschland Erkrankungen möglich.


Hepatozoonose:

Die Hepatozoonose kann im ganzen mediterranen Raum vorkommen. Übertragungsweg ist wieder die braune Hundezecke, die Parasiten freisetzt. Interessanterweise ist hier aber nicht der Biss der Zecke selbst, sondern das versehentliche Verschlucken der Zecke, der Auslöser. Die Parasiten verbreiten sich zunächst im Darmtrakt und wandern dann in die Milz, Leber, Muskulatur und das Knochenmark.

Dabei zerstören sie die weißen Blutkörperchen. Die Erkrankung kann völlig symptomlos verlaufen. Bei einem chronischen Verlauf kann der Hund abmagern, Fieber bekommen oder es können auch eine Anämie und Krampfanfälle auftreten.



Dirofilariose (Herzwurm)

Herzwürmer werden durch verschiedene Stechmückenarten übertragen. Die Erkrankung tritt häufig in den Mittelmeerländern auf aber auch z.B. in Rumänien gibt es vermehrt Fälle von Herzwurmerkrankungen. Der Name „Herzwurm“ ist ein wenig irreführend, denn hauptsächlich wandern die Larven (Mikrofilarien) durch das Gewebe in die Lungenarterien. Erst 5-6 Monate nach Beginn der Infektion sind die Würmer adult (Dirofilarien). Das Herz ist meist nur bei einer stark fortgeschrittenen Form betroffen. Die Infektion verläuft lange meistens klinisch völlig unauffällig. Bei fortgeschrittener Erkrankung kann Husten bei Anstrengung, Müdigkeit, Abmagern und Fressunlust zu erkennen sein. Die Behandlungsmethoden sind oft sehr langwierig.


Giardien / Kokziedien:

Diese beiden Erkrankungen sind keine direkten „Auslandserkankungen“, sondern treten auch bei uns häufig auf. Wir erwähnen sie aber deshalb, weil sehr viele Hunde aus dem Ausland diese Krankheiten mitbringen. Gerade durch Stress und einem angeschlagenen Immunsystem werden alle Arten von Magen-Darm-Erkrankungen begünstigt. Auch die hygenischen Zustände und großen Stückzahlen an Hunden in den Shelter tragen zur Verbreitung vor Ort bei.




‼️WICHTIG‼️


Wir raten allen Adoptanten dazu, ca 6-9 Monate nach der Einreise nochmals einen Mittelmeercheck mittels 💉🩸 Blutuntersuchung zu machen. Viele der Krankheiten haben eine lange Inkubationszeit, eine Neuinfektion kann also erst nach einer gewissen Zeit im Blut nachgewiesen werden.

Außerdem raten wir dazu, nach der Eingewöhnungszeit, ihren Hund einmal beim Tierarzt des Vertrauens für eine allgemeine Untersuchung vorzustellen. 🐾🏥